1222 April 25. Alt-Heinrichau.

St. Markus-Tag.

Nikolaus, Domherr von Breslau und Notar des Herzogs. der aus dem Krakauischen hier eingewandert und zu hohen Ehren gekommen war, auch (nach Stenzel's Deutung im Gründungsbuch von Heinrichau S. 8, Anm. 16) von dem Herzog ausgedehnten Grundbesitz zum Niessbrauch auf Lebenszeit gleichsam als Besoldung empfangen hatte, ladet für den erwähnten Tag zu einem feierlichen Gastmahle ein die Bischöfe Lorenz v. Breslau, Paul v. Posen und Lorenz von Lebus, sowie Herzog Heinrich I. nebst dessen Sohne Heinrich und zahlreiche Adlige. Hier bitten nun auf Nikolaus' Wunsch die drei Bischöfe den Herzog, zu gestatten, dass Nikolaus hier ein Kloster der grauen Mönche errichten dürfe, und obwohl Heinrich eigentlich sich hier eine neue Hofstatt zu gründen beabsichtigt hatte, gab er doch seine Zustimmung zur Gründung eines Cisterzienserklosters in Heinrichau, empfing zu diesem Zwecke die Güter des Nikolaus zurück und empfahl seinem Sohne Heinrich die Ausführung des Werkes.

Anführungen im Gründungsbuch von Heinrichau ed. Stenzel p. 2-7 und 143. Das Datum beruht nur auf einer unsicheren Anführung Pfitzner's, Geschichte von Heinrichau S. 29, der sich auf die Nomenclatura abbatum etc. des H. Hübner, ein Werk des 18. Jahrhunderts, stützt.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.